Einige Zeit ist seit dem letzten großen Statusbericht vergangen – doch es ist einiges passiert, worüber es sich weiter zu berichten lohnt.
Der ewe (eine welt engagement e.V.), der u.a. die Summer School ausrichtet, feierte im Oktober sein 20-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass war mit Mr. Solomon Phiri, einer unserer Partner vom Development Department aus Sambia, in Düren zu Gast und wir konnten uns über das Projekt austauschen. Was er und seine Kollegin Agnes Simooloka zu berichten hatten, stellen wir im Folgenden vor.
Shebby und Delphine der St.Mary’s Schule haben es geschafft; sie durften in diesem Jahr die zehnte Klasse einer weiterführenden Schule besuchen. Die Prüfungen der Siebtklässler von 2014 verliefen nicht so gut, als dass sie schon in die Klasse 8 einer weiterführenden Schule springen dürften. Die meisten schafften es allerdings, in die diesjährige Klasse 8 der St.Marys Schule versetzt zu werden.
Das Projekt ist zurzeit so ausgelegt, dass wir Schüler der Klassen 7 und 9 unterstützen, weswegen in diesem Jahr neue Schüler ausgewählt wurden. Dabei arbeitet das Development Department in bewährter Manier mit den Schulleitungen und örtlichen Gemeinden zusammen. Wir konnten dank zahlreicher Spenden die Zahl der geförderten Schüler erhöhen und mit Stolz und Dank verkünden, dass nunmehr 30 Schüler der Klassen 7 und 9 der St.Mary’s Schule bei Monze bedacht werden. Ferner konnten wir eine weitere Schule für die Idee begeistern und noch einmal 30 Schüler unterstützen, die die Tiyamike Community School im Bezirk Chirundu besuchen.
Lage von Monze und Chirundu. Quelle: Google Maps
Ein paar der Schüler werden unten vorgestellt.
Die Zahlungsmodalitäten werden direkt zwischen dem Development Department und der beteiligten Schule geregelt. Den Schülern selbst konnten wir im Juni feierlich Umhängetaschen und Trinkflaschen aus den Beständen der Heiligtumsfahrt des Bistums Aachen überreichen. Das dient nicht nur als besonderer Motivationsschub, sondern wirkt auch dem umweltbelastenden Plastiktütenverbrauch entgegen.
Pfarrer Bernard und Agnes Simooloka übergeben einer Schülerin Tasche und Trinkflasche.
Eine Mutter verleiht ihrer Freude über Unterstützung und Geschenke für die Kinder durch Tanz und Gesang Ausdruck.
Auch Shebby und Delphine, deren schulischer Erfolg ihnen die Tür zur Oberstufe öffnete, durften wir mit den Geschenken erfreuen. Vielen Dank an das Bistum Aachen für die großzügige Spende und an die FairReisen Gruppe des ewe für die Übergabe der Taschen und Flaschen!
Leider haben wir noch nicht all unsere Vorstellungen verwirklichen können. Der Versuch, mit der Monze High School eine weiterführende Schule ins Boot zu holen, über die z.B. ein Stipendium für den Oberstufenbesuch vergeben werden könnte, ist fehlgeschlagen. Wie Mr. Phiri berichtete, nahm die Schulleitung eine sehr einseitige Auswahl von Förderkandidaten vor, die ausschließlich eine einzige Kirchengemeinde berücksichtigte. Auf die in unserem Projekt Wert gelegte Förderung ohne Bevorzugung bestimmter Gemeinden, Konfessionen oder Religionen konnte oder wollte man sich nicht einlassen.
Um es mit den schönen Worten von Agnes Simooloka zu sagen [übersetzt]:
“Das Projekt soll zur Verbesserung der Ausbildung der weniger privilegierten Kinder in der Diozöse und den beteiligten Schulen beitragen. Schulfee, obwohl noch in den Kinderschuhen, hat bislang 90 Schülern (seit 2014) geholfen, deren Eltern die Schulgebühren nicht leisten konnten. Eine Tat der Güte und Sympathie hat vielen Kindern, die ansonsten die Schule abgebrochen hätten, in das nächste Schuljahr geholfen. Das Projekt kommt zu einer Zeit, da die meisten der Kleinbauern in der Diozöse wegen der schwindenden Regenfälle der letzten Jahre keine ausreichenden Erlöse mehr aus ihren Ernten erzielen können. Es war ihr Gebet, dass ein Retter zur Hilfe kommt, und es wurde erhört.“
So blicken wir weiter mit Ideen in die Zukunft und können uns sicher sein, dass dieses Projekt noch viele Jahre Unterstützung liefern kann. Unlängst haben wir Spendengelder in Höhe von grandiosen 7.500 Euro überwiesen, mit denen in das neue und einige weitere Schuljahre gestartet werden kann.
Eine Idee wird gerade geboren, um zur Motivation der Schüler beizutragen und ihnen das Lernen zu erleichtern. Mit Hilfe von Solarlampen könnte in den stromlosen ländlichen Gegenden bei der früh einsetzenden Dunkelheit noch etwas Lernzeit erreicht werden…
Wir wünschen allen Schülern weiterhin viel Erfolg und hoffen, dass neben der finanziellen Unterstützung auch eine gute Portion Motivation bei ihnen ankam. Es bedeutet ihnen viel, dass sich Menschen aus Ihrer Nähe und andere, die so weit weg wohnen, für sie einsetzen!
Jackline Busiku, Klasse 7, St. Mary’s School, schreibt:
“Ich bin ein Einzelkind und lebe bei meiner Mutter. Mein Vater starb 2014. Als Alleinerziehende ist meine Mutter nicht in der Lage, all unsere Bedürfnisse zu erfüllen, vor allem Schulgebühren. Sie ist HIV positiv. Ich wünschte, ich hätte einen Unterstützer, um meine Schulgebühren zu bezahlen, aber dann kam genau das zur rechten Zeit. Bevor das Projekt meine Gebühren bezahlte, vertrieb man mich aus der Klasse, was mich sehr traurig machte, denn ich mag Schule. Meine Mutter weiß die Unterstützung zu schätzen und ich werde hart arbeiten, sodass ich meine Ausbildung bis Klasse 12 mache. Dankeschön!”
Shiniter Mukuni, neunte Klasse:
“Ich bin das zweite von acht Kindern. Meine Eltern sind ungebildet und arbeitslos, daher haben sie Schwierigkeiten, all unsere Schulgelder und -sache zu bezahlen. Mein Großvater, der uns finanziell aushalf, ist gestorben und seine anderen Verwandten rissen all seinen Besitz an sich. Für meinen Vater gibt es keine andere Einkommensquelle als Gelegenheitsarbeit, die ihm nicht genug Mittel für die Schulgebühren bringt. Als diese Hilfe kam, war es eine große Erleichterung für meinen Vater und ich hoffe, dass sie andauert und ich die Schule beende.”
Kellyson Busiku
“Ich, Kellyson, Neuntklässler an der St. Mary’s basic school lebe bei meinem Vater. Er ist nicht in der Lage, die Gebühren vollständig zu bezahlen und jedes Mal, wenn ich mein Examen schreiben will, werde ich davon geschickt, weil mein Vater die Gebühren nicht bezahlt hat. Dadurch musste ich das Schuljahr wiederholen, anstatt in die nächste Klasse versetzt zu werden. Ich hoffe, dass die Hilfe, die mir zuteil wurde, anhält, bis ich die Schule beendet habe. Ich bin intelligent und entschlossen, die Schule zu beenden. Nie habe ich mich entmutigen lassen. Gott segne euch alle.”
Euphemia Mwaka
“Ich bin 17 Jahre alt und gehe in die Klasse 9 der St. Mary’s Schule. Ich bin ein Halbwaise und lebe bei meinem Vater, der HIV-Medikamente nimmt. Er kann wegen seiner Gesundheit nicht leicht an Geld kommen, daher versuche ich auf dem Markt Geld für die Schulgebühren und andere Dinge, die ich brauche, zu verdienen. Meine Schwester musste die Schule wegen Geldmangels abbrechen, doch ich möchte die Schule absolvieren. Zu dieser Hilfe sage ich vielen Dank. Mein Vater hat vergeblich nach Unterstützung für mich gesucht, doch niemanden gefunden, bis dieses Projekt kam.”