Motivation

Hinweis: Der Anfang des folgenden Textes stammt aus dem Gründungsjahr von Schulfee. Inzwischen hat sich die Ausgangslage geändert. Wir möchten aber der Reihe nach erzählen.

Davison Muchindu besucht die siebte Klasse der St. Mary’s School in Monze, Sambia - zumindest, wenn seine Großmutter, bei der er lebt, es in diesem Jahr schafft, die Schulgebühren aufzutreiben. Was ihr als Alleinversorgerin mehrerer Enkel nicht leicht fällt. Dabei reden wir von umgerechnet 13€ für das ganze Schuljahr!

Davison

Sieht und hört man während eines Besuchs der ländlichen Southern Province in Sambia genauer hin, trifft man viele junge Menschen wie Davison, die unter den immer ähnlichen Schwierigkeiten ihre Schullaufbahn absolvieren:

  • Sie leben als Mitglied einer kleinbäuerliche Familie in Armutsverhältnissen.
  • Sie sind häufig Waisen oder Halbwaisen, deren Eltern durch Krankheiten wie AIDS ums Leben kamen. Nicht selten werden sie daher von Großeltern oder Onkeln versorgt.
  • Sie stehen unter Druck, das Familieneinkommen durch Gelegenheitsarbeiten aufzubessern, ohne Rücksicht auf ihren Bildungsweg. Schließlich sind die Schulgebühren, die die ihrerseits unterfinanzierten Schulen erheben, ein beträchtlicher Kostenfaktor.
  • Der Klimawandel, der sich in langen Dürreperioden und Starkregen manifestiert, dezimiert die landwirtschaftlichen Erträge

Und jedem Einzelnen von ihnen könnte jeder Einzelne von uns eine Chance auf eine bessere Zukunft ermöglichen – ohne überfordernde Mühe.

Das ist es, was auch uns bei unserer Reise durch Sambia tief berührt hat. Wir, das ist in diesem Fall eine Gruppe von Studierenden aus ganz Deutschland. Wir haben im September 2013 im Rahmen eines Kulturaustausches, einer Sommerschule, die Southern Province und ihre Menschen kennen gelernt und haben bei unserer Rückkehr beschlossen, zusammen mit den sambischen Teilnehmern dieses Projekt zu starten.

Worum geht es?

Wir möchten Jugendlichen in Sambia, die es sich sonst nicht leisten können, auf finanzielle Weise helfen, zur Schule zu gehen. Ausgangspunkt ist die oben geschilderte Beobachtung, dass wir mit uns hier fast gering erscheinenden Mitteln dort ungeheuer viel bewirken können. Die Kosten für einen Schüler pro Jahr (Schulgebühr, Hefte und Stifte, evtl. Uniform) betrugen bei Projektstart ungefähr 20 Euro (Klasse 1-7). Mittlerweile gilt unser Hauptaugenmerk den höheren Klassen, in denen die Gebühren noch einmal deutlich höher liegen. Das Grundphänomen bleibt jedoch: Die Hebelwirkung im Einkommensgefälle Deutschland -> Sambia ist enorm.

Die Unterstützung soll die Empfänger nicht in eine Opferrolle oder Abhängigkeitsdenken stellen und soll kein Strohfeuer sein, das nach einem Schuljahr wieder erlischt.

Wie das im Detail funktioniert, wird auf diesen Seiten erklärt. Wenn Sie sich entschließen, dazu beizutragen, freuen nicht nur wir uns sehr.

Was hat sich seither verändert?

Seit 2020 fördern wir zudem Studiums- und Ausbildungskosten mit Zuschüssen, damit sich eine erfolgreiche Schullaufbahn in einen Berufseinstieg auszahlt. Der Hauptfokus liegt aber weiterhin auf den schulischen Förderungen.

Seit 2022 entfallen die Schulgebühren an den meisten Schulen komplett. Damit ist eine Unterstützung durch Schulfee hier nicht mehr nötig. Doch nicht alle Schulen sind in staatlicher Trägerschaft und an den community schools werden weiterhin Gebühren erhoben. Hier ist Ihre und unsere Hilfe also noch genauso wertvoll, wie sie es in den vergangenen Jahren war.

Gleichzeitig ändert dies nichts daran, dass viele junge Erwachsene nach ihrem Schulabschluss ohne nachhaltige Berufsperspektive “auf dem Dorf” verbleiben. Demgegenüber erhoffen wir uns natürlich, dass die jungen Menschen, die ihre Schule mithilfe von Schulfee abgeschlossen haben, ihren Zukunftstraum weiter verfolgen können. Insofern möchten wir auch hier im Rahmen der Möglichkeiten unterstützen.