Mit beschwingten Schritten auf dem neuen Weg
Im letzten Jahr durften wir von großen Umbrüchen im Projekt berichten. Die neue Ausrichtung verlief im ablaufenden 2023 nach Plan.
Die free education policy entfaltet ihre Wirkung! In der Praxis gehören die Schulgebühren nun überwiegend der Vergangenheit an, zumindest an staatlichen Schulen. Das erleichtert die Situation für die Familien natürlich enorm. Dennoch sind ihre finanziellen Sorgen damit natürlich nicht gänzlich verschwunden, nicht zuletzt aufgrund der hohen Inflation, durch die die Preise für Treibstoff und Waren des täglichen Bedarfs in die Höhe schnellen.
Umso mehr freuen wir uns, von insgesamt 100 Schülerinnen und Schülern berichten zu können, die im ablaufenden Jahr Dank Ihrer Hilfe die St. Vincent Community School (die als community school von den staatlichen Hilfen ausgenommen ist), besuchen konnten.
Wir gratulieren an dieser Stelle ausdrücklich Sanford Mwiinga zu seinem Abschluss am Zambian College of Agriculture in Monze!
Neben Sanford studieren zwei weitere Unterstützte am College of Agriculture, hinzu kommen neun Personen an mehreren nursing schools, der St. Eugene University und dem Evelyn Hone College - von Livingstone bis Monze quer durch die Southern Province.
Die Zahl der Anfragen an Schulfee für eine Unterstützung von Studiengängen und Ausbildungen ist groß. In Anbetracht der verfügbaren Mittel werden neue Unterstützungen derzeit nur gewährt, sobald eine andere Unterstützung ausläuft. Insofern macht jeder Absolvent wie Sanford Platz für den Beginn einer neuen Ausbildung. Es wird darauf geachtet, nur solche Studiengänge zu unterstützen, die innerhalb von bis zu drei Jahren abgeschlossen werden können - lange Medizinstudien sind ausgeschlossen.
In unserem derzeitigen Umfeld, das auch in Deutschland von Inflationssorgen und Spardruck geprägt ist, rechnen wir nicht damit, das Spendenaufkommen in nennenswerter Weise erhöhen zu können. Statt auf eine Maximierung der Unterstützungsplätze zu setzen, möchten wir lieber für diejenigen, die unsere Unterstützung erfahren, ein verlässlicher Partner bleiben. Jedes Studium, das mit unserer Hilfe begonnen wird, soll bis zum Ende finanziert sein. Mindestens aber wird das nächste Jahr garantiert.
Die Gespräche mit den vielen Anfragenden, die in Ablehnungen und Vertröstungen münden, sind natürlich eine belastende Arbeit für unsere sambischen Partner. In einem Versuch, zumindest den ein oder anderen zusätzlichen Studienplatz zu ermöglichen, gehen unsere Partner auch auf inländische Finanzinstitute zu, die ähnlich zu etwa den deutschen Sparkassen soziale Projekte unterstützen (müssen). Dabei geht es selbstverständlich nicht um Kredite, sondern um Spenden - die von uns über Schulfee gesammelten Gelder bleiben davon unabhängig und sind weiterhin ausschließlich für die Projektumsetzung reserviert. Insbesondere werden sie nicht für Garantien/Tilgungen von Krediten oder anderweitig als “Hebel” verwendet.
Nach jüngster Rücksprache mit unseren sambischen Partnern halten wir nicht mehr eisern an dem Ziel fest, anstelle von Vollstipendien zu Beginn nur 80%, in späteren Ausbildungsjahren vielleicht 90% der Ausbildungsgebühren zu fördern. Die heutige Erfahrung zeigt, dass die nach sorgsamem Auswahlprozess in die Förderung aufgenommenen jungen Menschen keine derartige äußere Motivation brauchen, um ihr Studium zielgerichtet zu verfolgen. Sofern die oben beschriebene Budgetplanung es erlaubt, können wir die Lücke auf 100% schließen. Das verhindert vielleicht auch die eine oder andere Verschuldung.
Wir wünschen Ihnen einen frohen Jahreswechsel und den fleißigen jungen Menschen ein erfolgreiches neues Jahr!